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Was ist Jiu-Jitsu ?

Jiu-Jitsu ist ein japanisches Selbstverteidigungssystem, das in früherer Zeit die üblichen Kampftechniken der Samurai ergänzte, wenn sie keine Waffe zur Hand hatten. Jiu-Jitsu heißt "nachgiebige Kriegskunst", bekannt auch unter dem Namen "Sanfte Kunst". "Jiu" bedeutet Nachgeben oder Ausweichen, "Jitsu" heißt Kunst oder Kunstgriff. Zusammenfassend besagt dieses, daß man die Kraft des Gegners nutzt, um diesen zu überwältigen.
Im Jiu-Jitsu Training werden Griffe und Techniken zur Selbstverteidigung wie Würfe, Hebel- und Transportgriffe geübt. Außerdem werden Schlagtechniken gegen vitale Punkte (Schwachstellen) des menschlichen Körpers gelehrt ("Atemi-Techniken").
Das moderne Jiu-Jitsu ist eine gute Möglichkeit der Selbstverteidigung und vermittelt neben Geduld und Einfühlungsvermögen beim Umgang mit dem Partner auch das erforderliche Selbstbewußtsein für den Ernstfall.

 

Jiu-Jitsu: Die sanfte Kunst
Geschichte und Realität

Den Ursprung für die meisten Budo-Sportarten vermutet man in Verbindung mit der über 3000 Jahre alten indischen Massagekunst, in der schon über 100 schmerz- und lebensempfindliche Stellen am menschlichen Körper bekannt waren. Genaue Herkunft und historischer Ursprung des Jiu-Jitsu sind unbekannt. Verschiedene Thesen, die einander nicht ausschließen, werden dazu genannt.

Erwähnenswert ist dazu folgendes:
Jiu-Jitsu ist offenbar im Zuge des Kulturaustausches durch Mönche und Händler nach Japan gekommen. Belegt ist aber auch, dass die Samurai waffenlose Kampfsysteme kannten, mit denen sie sich verteidigen konnten, wenn sie vom Pferd gefallen oder entwaffnet worden waren. Da das Sumo schon lange in Japan bekannt war, ist davon auszugehen, dass die Ringtechniken der Krieger in Rüstungen, die Kumiuchi genannt wurden, schon gewisse Griffe beinhalteten, die später im Jiu-Jitsu auftauchten.

Schon im 12. Jahrhundert hat es eine japanische Schule für den Handkampf gegeben, die von Shinra Saburo gegründet wurde. Inwieweit hier bereits chinesische Techniken Einfluss nahmen, ist nicht nachvollziehbar.
Der eigentliche Impuls ging vom Chinesen Chin-Gen-Pin aus, der 1659 nach Japan kam und dort drei Samurai in einer Art des chinesichen Boxens unterrichtete. Diese Samurai verbanden diese Techniken mit dem, was sie schon kannten und nannten es "Jiu-Jitsu", die nachgiebige Kriegstechnik.

Nachdem das Jiu-Jitsu einmal bekannt war, wurde es an vielen Schulen, die ihre speziellen Techniken jedoch geheimhielten, vermittelt. In Büchern und Schriftrollen waren die verschiedenen Techniken zwar beschrieben, diese Dokumente blieben aber innerhalb der Schulen und wurden immer nur dem jeweiligen Oberhaupt übergeben. Während der Tokugawa-Zeit gab es über 100 Schulen für Jiu-Jitsu. Aus diesem Umstand erklärt sich die Vielfalt des Jiu-Jitsu.
In Japan selbst ist der Ausdruck Jiu-Jitsu weniger geläufig, als die unter diesem Sammelbegriff subsummierten traditionellen Schulen beziehungsweise Stilrichtungen wie Takeuchi, Tai Jitsu, Yoshin ryu, Shinyo ryu, Yawara, Aiki Jitsu der Daito ryu oder Hakko ryu. All diese Stile sind im Laufe des 20. Jahrhunderts vereinzelt nach Europa gekommen. Die meisten erreichten uns jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg.

Jiu-Jitsu hat eine weltweite Verbreitung gefunden. Das Weltzentrum für Jiu-Jitsu, die Nippon Seibukan Academy in Kyoto, Japan, wurde 1968 durch die UNESCO als B-Mitglied international anerkannt.
Japanisches Jiu-Jitsu, wie es heute noch in verschiedenen Stilformen überliefert wird, ist weit über seinen Selbstverteidigungswert hinaus ein Lebensstil von hoher Ethik, Ökonomie und Ästhetik. Wenngleich die Praxis einen sportlichen Aspekt hat, so ist Jiu-Jitsu nicht in erster Linie Sport.

 

Geschichte des Jiu Jitsu

1903

Nach dem russisch-japanischen Krieg kommen zwei japanische Kreuzer zu einem Freundschaftsbesuch nach Kiel. Bei dieser Gelegenheit werden asiatische Nahkampftechniken vorgeführt. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. gibt Anweisungen, für diese Techniken, die Jiu-Jitsu genannt werden, einen Lehrer zu engagieren.Ono, Higashi, Tani, Uynichi und Mayaki kommen nach Deutschland und lehren Jiu-Jitsu.

1906

Erich Rahn, bedeutendster Schüler dieser Japaner, gründet die erste deutsche Jiu-Jitsu Schule in Berlin, die noch heute existiert.

1910

Die Berliner Kriminalpolizei läßt ihre Beamten im Jiu-Jitsu ausbilden.

1913

Erich Rahn erhält einen Lehrauftrag für Jiu-Jitsu an der Militärturnanstalt Berlin.

1914-1918

Während des 1. Weltkriegs ruht die Entwicklung des Jiu-Jitsu vollkommen und wird erst 1919 wieder aufgenommen.

1922

Erich Rahn erhält an der Deutschen Hochschule für Leibeserziehung einen Lehrauftrag als Dozent für Jiu-Jitsu, die Anerkennung des Jiu-Jitsu in Deutschland macht Fortschritte.In Frankfurt a. M. und Wiesbaden werden Jiu-Jitsu-Clubs durch Alfred Rhode gegründet.

1923

werden erstmals Jiu-Jitsu-Kämpfe ausgetragen.

1924

Der Jiu-Jitsu Reichsverband wird gegründet. 1925 erscheint die erste illustrierte Monatszeitschrift Jiu-Jitsu.

 

1930

Jiu-Jitsu wird bereits in drei Verbänden gelehrt:

Reichsverband für Jiu-Jitsu mit 30 Abteilungen

Deutscher Athletik Sportverband mit 60 Abteilungen

Arbeiter Sportkartell mit 20 Abteilungen

 

An den Universitäten Köln und Hamburg wird Jiu-Jitsu in das Programm der Leibesübungen aufgenommen.

Jiu Jitsu in Deutschland

1932

Anläßlich einer Judo-Sommerschule wird der 1. Deutsche Judo-Ring gegründet.

1933

Prof. Jigoro Kano besucht mit einigen Judolehrern Deutschland und stellt "Judo" als Wettkampf vor. Nach einem Gespräch zwischen Jigoro Kano und dem damaligen Reichssportführer v. Tschammer und Osten wurde die Bezeichnung "Judo" amtlich in ganz Deutschland eingeführt.

1939-1945

Kriegsbedingt stagniert der Kampfsport zunächst insgesamt; nach Ende des 2. Weltkriegs wird Kampfsport durch die Alliierten verboten.

1956

Der Deutsche Judobund (DJB) wird gegründet. Judo wird als Leistungssport im DJB intensiv gefördert, eine enorme Abwanderung vom Jiu-Jitsu ist die Folge. Die Jiu-Jitsu Sportler schlossen sich Vereinen an, die ihren Wünschen nachkamen und Jiu-Jitsu trainierten.

Ab 1965

Zu den bekanntesten Jiu-Jitsu Verbänden gehören:

Deutscher Jiu-Jitsu Ring
Deutscher Verband für waffenlose Selbstverteidigung
Deutscher Jiu-Jitsu Bund

Die eingetretene Entwicklung im Jiu-Jitsu, vor allem auch hinsichtlich der wachsenden Verbände, musste der DJB zwangsläufig mit Sorge betrachten.

1968

Der DJB führt nach 5-jähriger Vorbereitungszeit die Selbstverteidigung unter dem Begriff "Ju-Jutsu" als vierten Weg in den DJB ein.

1982

Durch Mitglieder der Arbeitsgruppe "Jiu-Jitsu im DJB" wird in Malente, Schleswig-Holstein, die "DJJU e.V. - Größter deutscher Fachverband für traditionelles Jiu-Jitsu e.V." gegründet. Sportliches Niveau, qualifizierte Führungsstrukturen und Toleranz haben die DJJU schnell etabliert.

2002

Mit 11 Landesverbänden ist die DJJU führender Fachverband für Jiu-Jitsu und im Budo-Bereich ein anerkannter und akzeptierter Bundesverband.

   
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